Antifaschistisch geht nur feministisch!
Am Freitag gingen wir gemeinsam mit über 1000 Menschen am feministischen Kampftag auf die Straße! Eine wunderbare, kämpferische, stille und laute, wütende und bedächtige Demonstration zog durch die Stadt. Betroffene Flinta*, die um ihre Freiheit kämpfen. Bemühte Allys, die die Notwendigkeit dieses Kampfes verstanden haben und ihn mittragen. Wir hörten bewegende, motivierende und niederschmetternde Reden.
Wir gingen auf die Straße, da der feministische Kampf auch in der BRD wieder dringlicher denn je wird!
Einerseits ist das Patriarchat, anders als häufig dargestellt, noch lange nicht mit der Erlangung des Wahlrechts, vereinzelter Flinta* in Machtpositionen oder einigermaßen ausgeglichener Bezahlung von Lohnarbeit abgeschafft.
Noch immer prägt Sexismus unserer Aufwachsen und Leben und damit auch unser Handeln! Noch immer können sich Flinta* weder im Nachtleben, noch an ihren täglichen Wirkungsstätten sicher fühlen. Noch immer sind Flinta* in der gesellschaftlichen Hierarchisierung schlechter gestellt. Noch immer müssen Trans-Menschen um ihre Gesundheit, bis hin zu schlichtweg ihrem Leben fürchten. Noch immer sind Femizide an der Tagesordnung. Noch immer sind beispielsweise Flinta* of Colour im doppelten Maße von Diskriminierung und Ausschluss betroffen.
Noch immer funktioniert gesamtgesellschaftlich fast alles nach einer heteronormativen cis-männlichen Macht-Logik.
Und dann werden andererseits die bisherigen Errungenschaften im Kampf für den Feminismus derzeit massiv vom gesellschaftlichen Rechtsruck bedroht. Was nach der Machtergreifung von Faschisten, wie der AfD, für alle droht, die frei und gleich leben und lieben wollen, zeigt die Geschichte. Die Partei geht ganz offen damit um, dass sie die Rechte von Flinta* einschränken will, dass sie zurück will zu einem konservativen widerlichen patriachalen Rollen- und Gesellschaftsmodell. Dass sie die Unfreiheit will!
Antifaschismus und Feminismus gehören also unweigerlich zueinander! Das haben auch viele Redner*innen am Freitag in Augsburg betont!
Und wir? Wenn wir Hierarchien und Macht abschaffen wollen, um zu einer freien Gesellschaft zu gelangen, muss auch das Patriarchat als eines der tragenden Machtsysteme eingestampft werden! Damit können und müssen wir auch in unserem eigenen Umfeld anfangen und unser eigenes Handeln, unsere eigenen Strukturen, Dynamiken und Hierarchien hinterfragen! Ein Anfang dafür könnte sein, dass gerade die nicht-Flinta* unter uns verstehen:
Wir wurden in einer sexistischen Gesellschaft geprägt und geformt. Analog zum rassistischen gesellschaftlichen System sind wir in einer sexistischen Gesellschaft also alle Sexist*innen. Wir können aber anfangen, unsere Gedanken, unsere Vorstellungen und unser Handeln zu hinterfragen, um es irgendwann überwinden zu können!